Spagyrik (altgriechisch: spaein= trennen; ageirein=vereinigen) ist die Umsetzung der alchemistischen Wissenschaft in Pharmazie und Medizin. Spagyrische Heilmittel durchlaufen ein spezielles Herstellungsverfahren, um das „Wesen“ der Arzneibestandteile von deren materiellen Bestandteilen zu trennen. Die Gewinnung der reinen Essenz und deren Vereinigung („Konjugation“) mit den materiellen Ausgangssubstanzen führt zu einer erhöhten Arznei, der „Quintessenz“, der besondere Heilwirkung zugeschrieben wird.
Weltanschauung und Menschenbild in der Spagyrik
In der heutigen medizinischen Wissenschaft wird der Bedeutung materiell nachweisbarer und reproduzierbarer Prozesse ein hoher Stellenwert beigemessen. In einer Zeit zunehmend psychosomatischer Erkrankungen wird diese Wissenschaft der täglichen Praxis mit dem Patienten oft jedoch nicht gerecht. Organische Funktionen und seelische Zustände sind eng miteinander verbunden.
In der alchemistischen Weltanschauung wird versucht, den Mensch in seiner Ganzheit zu erfassen. Symptome, insb. chronischer Erkrankungen, versteht der Therapeut als Regulationsversuch des Organismus sich an sein Umfeld anzupassen. Ergibt das komplexe Mosaik Umfeld-Mensch-Symptom ein Bild, so kann der Therapeut den Patient in seiner Selbstregulation und Selbstheilung unterstützen. Ziel der spagyrischen Therapie ist es, die Entstehung der Pathologie zu begreifen und den Patienten zurück in die gesunde Selbstregulation zu verhelfen.
Lebensrhythmus
Der moderne Lebensstil zwingt viele Menschen in einen unrhythmischen, einseitigen Lebensstil. Bewegungsmangel, einseitige Ernährung und geistige Überforderung überstrapazieren die solaren Kräfte und verbrauchen die lunaren Regulationskapazitäten des Organismus. Die logische Schlussfolgerung sind chronisch entzündliche Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Allergien und andererseits Erschöpfung, Schlaflosigkeit, geistige Unruhe, Depression, etc.
Der erste Schritt zur Selbstheilung ist die natürliche Regulationskraft wieder ins Gleichgewicht zu führen. Ein rhythmischer Lebensstil mit regelmäßigen Essenszeiten, Wach- und Schlafzeiten, Raum für erholsame Bewegung (nicht zu verwechseln mit leistungsorientiertem Sport) und geistige Innenschau bilden dabei die Grundlage.
Zusätzlich unterstütze ich den Patienten mit speziellen spagyrischen Tinkturen, die die Tagesvitalität stärken bzw. für einen tiefen und erholsamen Schlaf sorgen.